Buch von David Schlesinger: Drogenpolitischer Hexenwahn

Buch von David Schlesinger: Drogenpolitischer Hexenwahn

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Über das Buch
David Schlesinger: “421 Tage saß ich in Schweizer Isolations-Beugehaft und habe die Missstände und abwegigen Denkweisen der Menschenjäger am eigenen Leib erlebt. Mit diesem Buch möchte ich auf die Zustände, die in jedem europäischen Land ziemlich gleich sind, aufmerksam machen und für die Religionsfreiheit der Esser des Chrestos, des Fleisches Gottes, des Heiligen Pilzes, kämpfen. Das Buch stellt meine Geschichte in den Zusammenhang historischer Hexenverfolgungen und zeigt die Parallen der Denkweise der Menschenjäger von damals und heute auf.”

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Inhalt
Buchtitel Drogenpolitischer HexenwahnDrogenpolitischer Hexenwahn
Erschienen als Amazon Kindle im April 2019

Drogenpolitischer Hexenwahn:
Die Geschichte von Pastor David und der Schweizer Justiz
von David Schlesinger, Einleitung von Edzard Klapp

Glosse, Widmung, Vorwort
Vorgeschichte
Verhaftung und die ersten Tage
Einleben in der Beugehaft, die ersten drei Monate
Die letzten Monate im Berner Kloster Gitterblick
Geschichten aus Thun
Entlassung und Nachwirkungen
Was weiter geschah
Nachwort
Gedichte aus der Isolation
Widmung

Dieses Büchlein ist in erster Linie meinen Kindern Amanita und Kyanes gewidmet, die die Hauptlast meiner Gefangenschaft trugen, insbesondere meinem Sohn Kyanes, welcher wegen der Umstände verbunden mit der NPS meiner Frau schwere psychische Schäden aus dieser Zeit davontrug; des Weiteren all denen, die in U-Haft in der Schweiz saßen oder sitzen oder sitzen werden sowie allgemein allen gewaltlosen Gefangenen einer Diktatur von Bürokraten.
Links

Pastor Davids Blog: Heiliger Pilz – Fleisch Gottes – Leib Christi
Das Microdosing-Project: The Natural Microdosing Society | Deutsch: Was ist natürliche Mikrodosierung?

Presse
13. Dezember 2018 | Dieter Klaus Glasmann: Können Zauberpilze in Mikrodosierung heilen?
10. November 2017 | Christine Brand – Mein Trip zum Pastor der Kirche der Heiligen Pilze11. November 2017 | Christine Brand – Justizskandal: Der Pastor der heiligen Pilze
16. November 2017 | Johannes Reichen – Strafe für den «Pastor», Schelte für die Staatsanwältin

Pastor David Schlesinger (Teil 1 von 2)
28. August 2009

Pastor David Schlesinger (Teil 2 von 2)
28. August 2009

Glosse von Edzard Klapp
Edzard Klapp ist erster Staatsanwalt von Stuttgart a.D. und Verfasser zahlreicher Bücher zu Zauberpilzen.

Ich habe mich bemüht, das, was David Schlesinger hier erzählt, mit meinen eigenen im Dienst gewonnenen Erfahrungen betreffend die Schweizer Justiz in Einklang zu bringen, indes es wollte mir nicht gelingen. Als Staatsanwalt in Stuttgart bekam ich hin und wieder im Wege der Rechts- und Amtshilfe eine Schweizer Sache zu erledigen. Das war stets ordentlich gewissenhaft zügig und übersichtlich aufbereitet, mit solch einem Material arbeitet ein Ankläger gerne.

Wie glücklich würde ich mich schätzen, erführe ich jetzt, daß all das, was David Schlesinger hier auskramt, frei erfunden wäre und er selbst in punkto Realexistenz solchen Figuren wie Edmund Friedemann Draecker, Friedrich Gottlob Nagelmann oder Harald Stümpke an die Seite zu stellen.

Leider scheint es sich so nicht zu verhalten, leider scheint David Schlesinger sich tatsächlich recht lange in Schweizerischer Untersuchungshaft befunden zu haben, ohne daß die betreffenden Ermittlungen in erkennbarer Weise vorangetrieben worden wären.

Bis heute liegt noch keine Anklageschrift der zuständigen Strafverfolgungsbehörde vor. Wie konnte es dazu kommen? Das läßt sich nur vermuten. Aus meiner Sicht erscheint es offen, ob die Kanone, die man auf einen Spatzen gerichtet hatte, eine Ladehemmung hatte oder ob ein Zündversagen eingetreten war.

Das hätte, um im Bilde zu bleiben, Anlaß geben können, die Kanone beiseitezuräumen und zuzugeben, daß man einem juristisch nicht vertretbaren Einfall erlegen war. Eine vergebliche Erwartung? Nicht ganz! Wer die Schweizer Geschichte kennt, entdeckt gelegentlich Vorkommnisse, die aufhorchen lassen. So etwa die Begebenheiten um die legendäre Milchsuppe, als die Kontrahenten einsahen, daß es unsinnig sei, gegeneinander richtig Krieg zu führen. Statt dessen besorgten die einen Milch, die anderen lieferten Brot, das eingebrockt wurde, und gemeinschaftlich löffelte man die Suppe aus (der berühmte Milchsuppenstein ist noch heute zu sehen).

In jüngerer Vergangenheit kam es auf, daß die Schweizer Fremdenpolizei jahrelang ohne rechtliche Grundlage angeblich verdächtige Personen ausgespäht hatte (der sogenannte Fichenskandal); jeder, der meinte, es sei über ihn im Geheimen eine fiche angelegt worden, konnte verlangen, daß ihm die Behörden darüber Aufschluß gaben.

Zu den Betroffenen gehörte auch mein Freund Sergius Golowin, er hatte Mühe, die Fassung zu bewahren, als er eine Tages ein dickes Paket erhielt und daraus erfuhr, welch lächerliche Nichtigkeiten man gegen ihn, den Nonkonformisten und vermeintlichen Staatsfeind, zusammengetragen hatte (auch blieben auffällig viele Stellen der preisgegebenen Dokumente aus vorgeblichen Staatsschutzgründen geschwärzt).

Doch immerhin, hier hatte ein lange geäußerter Protest der Vielen die Behörden zum Einlenken bewogen. Auf einer sogenannten “wilden Müllkippe” in der Schweiz las ich einmal folgende Bekanntmachung : “Schutt abladen verboten bei soundsoviel Buße, dem Anzeiger die Hälfte!”

Auf den Fall Schlesinger übertragen, drängt sich hier die Frage auf, wer hat sich von der Anzeige gegen Schlesinger einen Vorteil erhofft? Und ist sich die Strafverfolgungsbehörde je darüber klar geworden, was sie mit der Inhaftierung sinnvollerweise zu bewirken vermochte? Galt es tatsächlich, dem überhandnehmenden Handel mit gewissen Pilzen ein für allemal Einhalt zu gebieten?

Wer die Geschichte der Fortschreibung des Betäubungsmittelstrafrechts verfolgt, der kommt nicht umhin einzugestehen, ach wie schön wäre es doch, wenn all das unterblieben wäre. Wenn noch heute so wie etwa um 1890 jeder, der wollte, beim Apotheker sein Fläschchen Laudanum kaufen könnte.

Dann gäbe es keinen Schwarzen Markt, keine Dealer, keine Beschaffungskriminalität, keine Drogenbandenkriege in Kolumbien und Mexiko. Doch gewisse Hysteriker vom Schlage eines Harry J. Anslinger verstanden es, die öffentliche Meinung mit Hilfe von tendenziösen Machwerken wie “Reefer Madness” oder “Assassin of Youth” soweit zu beeinflussen, daß die entsprechenden restriktiven Gesetze durchgepeitscht werden konnten.

Im Kielwasser der Amerikaner taten es die meisten anderen Staaten ihnen gleich. Heute weiß man, daß diese Filme jeglicher tatsächlichen Grundlage entbehren, sie bieten lediglich noch Stoff zur makabren Unterhaltung. Leider aber läßt sich das Ruder nicht mehr herumdrehen. Die verteufelten Drogen freizugeben, würde zwar den Schwarzen Markt alsbald zusammenbrechen lassen, doch welcher Politiker würde es wagen, ein derartiges Ergebnis mit so und so vielen Toten zu erkaufen?

Vermutlich wäre letztere Ziffer sogar vernachlässigbar im Vergleich zu den vielen Opfern der laufenden Drogenkriege. Doch wer hat Lust, so etwas den Politikern in leicht fasslicher Form beizubringen? Neben den auf dem Parkett der Politik ablaufenden Debatten und Händeln hat sich in den letzten Jahren eine breite Diskussion um sogenannte Entheogene auf pflanzlicher und/oder pilzlicher Basis entwickelt.

Vor kurzem noch fand, ohne jegliche behördliche Einmischung, in Basel ein viel besuchter Kongreß über derartige Substanzen und deren Wirkung statt. Vor einem solchen Hintergrund ist es nicht zu begreifen, daß man ausgerechnet gegen David Schlesinger, der entsprechende Stoffe den Interessenten hatte zugänglich machen wollen, mit derartiger Härte vorgegangen ist. Es wäre ein Gebot der Verhältnismäßigkeit gewesen, dabei in jeglicher Hinsicht “im Rahmen zu bleiben”.

Jetzt ist damit zu rechnen, daß die Justizorgane nur zu dem Zweck, die bereits vollzogene Haftdauer nachträglich zu “rechtfertigen”, Schlesingers “Fehlverhalten” zu einem Staatsverbrechen hochstilisieren. Man darf auf die argumentativen Klimmzüge, mit denen so etwas versucht wird, gespannt sein.

Steinenbronn, den 9.10.2009, Edzard Klapp, Erster Staatsanwalt a.D.

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